Mittwoch, 26. Juli 2017
This lack of self-control I fear is never-ending
Was ist es, dass ich nicht wieder in die alte Spur zurückkomme?
Ich könnte zufrieden sein mit dem was ich habe.
Und dennoch….riskiere ich es.
Muss man immer 100 % im Leben haben?
Kann der Mensch nicht einfach genügsam sein?
Wo sind meine Skrupel und meine Moral hin verschwunden?
Je länger das zwischen uns geht, desto leichter fällt es mir, zwischen den Welten zu wandern.
Im gelebten Moment denke ich nicht darüber nach.
Ich genieße; lasse mich fallen.
Bei dir, wie auch bei meinem Herzmenschen.
Aber eben nur in diesen, jenen Augenblicken.
Da bin ich egoistisch.
Die Weitschau, der Zukunftsblick hingegen sieht in mir ganz anders aus.

In sehr seltenen Augenblicken schleicht sich dann doch das Vergleichen ein.
In nachdenklichen, ruhigen Momenten.
Ich weiß um die Falschheit, die Lügen und verstrickten Gebilde um mich herum.
Sich diesen Momenten der Zerrissenheit zu stellen ist heftig.
Bewusst ist mir aber auch, wie sehr ich in der Beziehung zu meinem Herzmenschen entspanne, wenn ich die Bett-Spielereien mit dir hatte.
Dann bin ich ausgeglichen, ruhiger und einfach entspannter.
Klar ist das keine Entschuldigung, das weiß ich sehr wohl.

Was das Gleichgewicht aber wieder merklich ins Schwanken bringt ist, wenn der Höhepunkt ausbleibt, wenn der Herzmensch mit mir schläft.
Dann liege ich im Bett. Werde überflutet von meiner eigenen Unmenschlichkeit.
Ich wandle dann zwischen Trauer und Verzweiflung.
Weil ich einfach nicht weiß, was ich noch ändern soll.
Würde ich das mit dir beenden, würde ich mir sehr viele, sehr schöne Erfahrungen nehmen.
Lasse ich es mit dir weiterlaufen, bleibe ich hängen in dem Strudel aus Begehren und Körperlichkeit.

„Vielen Dank für den wunderschönen Nachmittag. Das war mal wieder längst überfällig. :-*“, schreibst du mir, während sich meine Haut noch von deinen Bissen erholt.
Ich könnte darüber schmunzeln, weil ich sozusagen für guten Sex gelobt werde und das ein bisschen seltsam finde.
Aber im Hinterkopf hängt mir unser Gespräch und verdrängt die Witzelein.
Ein paar Stunden zuvor klangst du noch ganz anders.
„In meiner Welt würde ich dich jetzt einpacken. Dich mitnehmen. Für 3 Tage oder auch 3 Wochen. Ich würde viel Zeit mir dir am Stück verbringen“, sagst du und verteilst unzählige Küsse auf meiner Haut.
„Ich würde dir lästig fallen. Ich bin kein einfacher Mensch. Ich kann nur drei Tage ruhig sitzen und dann muss ich die Welt erkunden gehen. Dafür brauchst du mich nicht“, antworte ich dir.
„Stimmt. Das habe ich schon. Das mache ich ja mit meinem Herzmenschen“, erwiderst du.
Und dann….dann zum ersten Mal bekennst du im Gespräch Farbe. Allerdings macht sie mich nicht schlauer.
Nein, getroffen bin ich von deiner Antwort nicht. Warum sollte ich auch.
Nur Tatsache ist, dass ich immer noch nicht weiß, woran ich bei dir bin.

Das was du von mir forderst und auch bekommst, hast du auch – vielleicht in anderer Form – von deinem Herzmenschen.
Also warum brauchst du dann all das von mir?
Warum sind manche Aussagen von dir so verdammt widersprüchlich?
Du weißt, ich hätte gerne eine klare Linie.
Und oft genug bekomme ich sie auch von dir.
Bis Querschläger kommen.
Bist du Dinge sagst wie: „Ich will dir eine Freude machen. Nimm es doch einfach verdammt nochmal an!“

Du willst keine Ersatz-Beziehung? – Super!
Du willst eine Affäre? – Dann leb nach den Spielregeln!
Du willst eine Freundschaft Plus? – Dafür müssten wir Freunde sein!

Also was zum Teufel hält dich bei mir?
Was lässt dich manchmal so unklar erscheinen?
Muss ich noch klarer in meinen Aussagen werden?
Was willst du bloß von mir?

... comment