Freitag, 8. September 2017
Don't be foolish!
Wer ist der Narr von uns beiden?
Wahrscheinlich nur ich. Aber damit kann ich leben.

Die Widersprüche haben sich nach wie vor nicht gelegt.
Auch wenn mein Wingman mich darin bekräftigt, die Dinge einfach zu sehen.
So blitzt mein Ego immer wieder hervor und will was?
Doch die Bestätigung von dir, dass es mehr als nur eine Affäre ist?
Dass ich dir wichtig geworden bin weiß ich doch.
Zeigst du mir doch.
Auf deine Art und Weise.

Ist dir eigentlich klar, dass wir schon 4 Jahreszeiten zusammen verbringen?
Es jährt sich bald alles.
Und wenn es nach dir geht, hat all das nie ein Ende.

Vor einigen Wochen kam ich deinem Wunsch nach und habe einen Tag lang mit dir zusammengearbeitet.
Du war so ….glücklich darüber.
Das zu sehen war so krass für mich.
Das Strahlen, dass du die ganze Zeit über hattest, werde ich lange im Kopf behalten.
Und weil dir das so gefallen hat, hast du nach mehr gefragt.
Mein Unverständnis hierüber kannst du nicht verstehen.
Die Sätze flogen nur so hin und her….bis…ja bist du richtig böse geworden bist.
„Verdammt nochmal! Ich verbringe halt gerne Zeit mit dir! Was kann man daran nicht verstehen?!“, hast du mich angefahren.
Das war das erste Mal, dass du so heftig mir gegenüber reagiert hast, ja so emotional.
Der Verstand sagt mir, dass es das genau ist.
Die gemeinsame Zeit zusammen ist schön. Das ist alles.
Weil du eben nur eine gewisse Seite von mir bekommst.
Du magst nicht „mich“, weil du „mich“ eigentlich gar nicht kennst.
Auch etwas, was ich versucht habe, dir begreiflich zu machen.
„In einer Beziehung bin ich aber….anhänglich….und anders…und überhaupt“, war mein vager Versuch.
„Wir haben aber keine Beziehung miteinander“, war deine Antwort.
Ich gebe dir da völlig Recht.
Aber dann fordere auch nicht Dinge ein, die in eine Beziehung gehören.
Dann benimm dich anders.
Dann zeig auch du mir nur deine Affären-Seite und nicht das Drumherum.

Dich dazu zu bringen ist genauso erfolgsversprechend, wie einem Elefanten das Fliegen näher zu bringen.
Nicht möglich.
Warum ich das weiß?
Weil du – wissend ! – dass ich lange und intensive Zeit nur mit meinem Herzmenschen verbringe, mir schreibst, dass du mich vermisst und dir Sorgen machst, weil du lange nichts mehr von mir gehört hast.
Null Verpflichtung hätte ich, mich überhaupt bei dir zu melden.
Und ja, darüber bist du arg verstimmt gewesen.
Nur…wie soll ich das jetzt am besten sagen….du bist auch leicht zu versöhnen.
Ein hübsches Foto dort, ein spontanes Treffen hier und schon stellt man dich zufrieden damit.
Ja, das ist berechnend von mir. Gehe ich so ja Erklärungen aus dem Weg.
Vielleicht bist du auch dankbar darum, weil du dich dann mit meiner ganzen Person nicht auseinander setzten musst und das ist gut so.

Bei diesem letzten Treffen machen wir beide etwas, dass völliges Neuland für uns ist.
Innerlich bin ich nervös, zweifle an mir und meinem Verstand.
Du hingegen bist voller Vorfreude und gehst so selbstbewusst damit um, dass ich weiß, dass ich nie mit dir mithalten kann.
Dein Selbstbewusstsein ist schon …. Ja…doch….bewundernswert.
Wieder eine Nacht, die mir zeigt, wie leicht du mich aus meiner gelebten Komfort-Zone herauslockst.
So spannend das auch ist, so absurd ist es auch.
Schade, dass das meinem Herzmenschen nicht mehr gelingt. Ein Gedanke, den ich schon eine Weile mit mir rumschleppe.
Einer der vielen Gedanken, die immer lauter in mir schreien.
Diese Gedanken werden wieder leiser, sobald mein Kopf neue Beschäftigung bekommt. Und das wird er. Die Umstrukturierung naht, wurde sogar erhöht.
Auch etwas, was dir gar nicht behagt, weil es bedeutet, dass unsere gemeinsame Zeit sehr wenig werden wird.

Um dieses Thema zu umschiffen, spielen wir seit ein paar Tagen ein Spiel.
Ich schicke dir morgens immer eine der zahlreichen Monk-Fragen.
Bis jetzt ist dir nicht aufgefallen, dass ich noch nie eine davon beantwortet habe, sondern Gegenfragen stelle.
Wie sehr du dieses Spiel genießt, überrascht mich. Weil dieser Austausch an sich nur unseren Herzmenschen gehören sollte, so intim sind diese Fragen nämlich.
„Ich mag den Tiefgang zwischen uns“, schreibst du mir zwischen all den Fragen.
Und ich denke mir, dass ich damit vielleicht etwas verändere, was ich nicht verändern sollte.
Dass man sich schlicht und ergreifend kennenlernt.
Das behagt mir nicht.
Das löst Unwohl sein in mir aus.
Wie sehr du das – diesen – Tiefgang magst, sagst du mir auch direkt.
Weil ich im Stress am Morgen nicht dazu komme dir zu schreiben, forderst du deine tägliche Frage pünktlich ein und das erstaunt mich dann doch.
Weil ich bis dahin davon ausgegangen bin, dass das nur mal eine nette Unterhaltung ist und dass du beruflich wie immer arg eingespannt bist.
Und da macht es zum nächsten Mal Klick in meinem Kopf.

Ja, du genießt die gemeinsame Zeit. Im Bett. Beim Kaffeetrinken. Beim Schreiben.
Aber mittlerweile ist sie schon selbstverständlich geworden.
ICH bin ein Bestandteil deines Lebens geworden und das, obwohl ich das nie sein wollte.
Der „Klick“ wird dir auch noch deutlich kommen, wenn sich mein berufliches Umfeld ändert.
Und ich weiß, dass wird dir gar nicht gefallen und ich weiß auch, dass ich da jetzt schon dagegen steuern werde.
Warum? Weil es einem leichter fällt, liebgewonnene Gewohnheiten Stück für Stück wieder abzubauen, statt kalter Entzug.
Wie? Ich werde dir vorschlagen, dass du dir eine weitere Affäre suchst.
Und mich – auch von dir – weiter zurückziehen.
4 gemeinsame Jahreszeiten sind mehr, als wir uns beide jemals vorgestellt haben.

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