Freitag, 30. Juni 2017
Zwischenwelt
Im Moment hänge ich irgendwie zwischendrin.
Von dir habe ich diese Woche nur am Rande etwas gehört.
Klar könnte ich mich fragen warum das so ist.
Andererseits würde das zu viele Gedanken bedeuten.

Ich glaube zu wissen, warum unser Kontakt gerade auf einer sehr mauen Ebene läuft.
Du näherst dich deinem Herzmenschen wieder an.
Das letzte – von dir gewollte – Treffen musstest du wieder absagen. „Ich habe Zuhause ein Date.“
Nachgehakt habe ich nicht, da es für mich völlig okay ist. Und genau das habe ich dir geschrieben.
Keine Ahnung, ob du jetzt darauf wartest, dass ich mich wieder melde.
Ich werde mich aber nicht melden.
Nicht, weil ich es arrogant abwarten will.
Sondern, weil ich weiß, dass du und dein Herzmensch jetzt für einige Tage wegfahrt.
Eure Paarzeit will ich nicht stören.
Die soll euch gehören. Annähern sollt ihr euch wieder.
Sollte die Affäre hier und jetzt enden, lasse ich dich gerne ziehen.
Lächelnd stehe ich allerdings da und weiß, dass deine überschwänglichen Worte Schall und Rauch waren. Eine Masche eben, ein gelebtes Muster deinerseits.
Das war mir von Anfang an klar und deswegen trifft es mich auch nicht.

Aber keine Sorge, ich sehe die anderen Dinge dennoch.
Dass du sofort auf eine Art Beförderung von mir in der Firma reagierst hast.
Auch glaube ich dir, dass du dich darüber richtig gefreut hast, arbeiten wir so weiterhin zusammen.
Wer weiß. Vielleicht driften wir von der Affäre jetzt in eine Art Freundschaft.
Sofern das möglich ist.
Mich würde es nicht stören.

Denn auch ich versuche verstärkt, mich wieder auf meinen Herzmenschen zu konzentrieren.
Körperlich fällt mir das noch schwer, zugegeben.
Aber man kann schließlich an allem arbeiten. Auch an sich selbst.
Je weniger Kontakt ich zu dir und mit dir habe, desto leichter fällt mir das mit der Konzentration.
Klingt jetzt fast so, als würde ich dich als Störfaktor bezeichnen.
Keine Sorge, das bist du nicht.
Schließlich liegt es an mir.
Meine Entscheidungen, mein Kopf und meine Wahl.
Zwar sind wir noch mitten im Sommer, aber wer weiß. Vielleicht hält unser Sommergefühl nicht über die Zeit an.

Sicher kann ich mich auch irren, was dein Schweigen, dein Verhalten angeht.
Die Arbeit, die Reiseplanungen, der Stress. All das könnte dafür verantwortlich sein.
Nur geht es mich im Grunde nichts an.
So sehr verknüpft sind unsere Leben nun auch nicht miteinander.
Du wolltest von jeher diesen blumigen Kontakt, nicht ich.
Ich war immer der Typ Mensch, der schön alles von sich wegschiebt und auf Abstand hält.
Und glaub mir, meine Barrikaden sind hoch und standhaft.
Durchbrochen werden sie sehr sehr selten.

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