Dienstag, 18. Juli 2017
Jein?
Sehr turbulent waren die letzten Wochen bei mir.
Der Drang, die Lust auf Treffen mit dir glimmt nur leicht auf, eigentlich fast gar nicht.
Unser Kontakt war so gering wie noch nie und sehr oberflächlich.

Gestört hat es mich nicht, da der Kopf mit so vielen anderen Dingen in Atem gehalten wurde.
Ob es dich gestört hat?
Ich weiß es ehrlich nicht.
Ich ging und gehe davon aus, dass du selbst sehr beschäftigt warst.
Und wie letztens schon erwähnt, den Kurztrip mit deinem Menschen wollte ich von vornherein nicht stören.
Auch wenn du mir Fotos von deinem Urlaub geschickt hast und ja, ich weiß, wie widersprüchlich das ist.

Jetzt fängt der Kontakt wieder an sich zu steigern.
Nur weiß ich nicht, ob ich das will.
Wir beide waren auf einem guten Weg, dass wir uns unseren Herzmenschen wider annähern.
Ich mehr als du.
Das habe ich genossen und genieße ich noch sehr.
Das ist filigran und das will ich eigentlich auch nicht zerstören.

Deine erste Anfrage war noch ziemlich harmlos, für Außenstehende.
Das Kaffee-Treffen wird stattfinden, ganz unaufgeregt.

Aber dann legst du nach. Tage später.
Fragst explizit nach einem Treffen für s Bett.
Zeitlich wäre das im Moment kaum zu bewerkstelligen. Das ist nur der eine Part.
Der andere ist, dass nichts im Moment in mir danach verlangt.
So, als wäre die Luft raus.
Tatsächlich denke ich auch, dass wir das jetzt – hier und jetzt in diesem Augenblick – auch wirklich gut abwägen sollten.
Eben weil unsere Herzmenschen wieder näher rangerückt sind.
Das ist eine Chance und sie verstreichen zu lassen wäre bedauernswert.
So meine Gedanken dazu.
Deine kenne ich (noch) nicht.

Halbwertszeiten sollte man eben selten überschreiten.
Zeitlich würde sich jetzt ein gerader Schnitt förmlich anbieten.
Bei einer heißen Tasse Kaffee werde ich dich das direkt fragen.
Nach deinem Gefühlskram, deinem Freundschaftskram und Co., können wir den Affärenkram eigentlich nun auch erledigen, oder?

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Freitag, 30. Juni 2017
Zwischenwelt
Im Moment hänge ich irgendwie zwischendrin.
Von dir habe ich diese Woche nur am Rande etwas gehört.
Klar könnte ich mich fragen warum das so ist.
Andererseits würde das zu viele Gedanken bedeuten.

Ich glaube zu wissen, warum unser Kontakt gerade auf einer sehr mauen Ebene läuft.
Du näherst dich deinem Herzmenschen wieder an.
Das letzte – von dir gewollte – Treffen musstest du wieder absagen. „Ich habe Zuhause ein Date.“
Nachgehakt habe ich nicht, da es für mich völlig okay ist. Und genau das habe ich dir geschrieben.
Keine Ahnung, ob du jetzt darauf wartest, dass ich mich wieder melde.
Ich werde mich aber nicht melden.
Nicht, weil ich es arrogant abwarten will.
Sondern, weil ich weiß, dass du und dein Herzmensch jetzt für einige Tage wegfahrt.
Eure Paarzeit will ich nicht stören.
Die soll euch gehören. Annähern sollt ihr euch wieder.
Sollte die Affäre hier und jetzt enden, lasse ich dich gerne ziehen.
Lächelnd stehe ich allerdings da und weiß, dass deine überschwänglichen Worte Schall und Rauch waren. Eine Masche eben, ein gelebtes Muster deinerseits.
Das war mir von Anfang an klar und deswegen trifft es mich auch nicht.

Aber keine Sorge, ich sehe die anderen Dinge dennoch.
Dass du sofort auf eine Art Beförderung von mir in der Firma reagierst hast.
Auch glaube ich dir, dass du dich darüber richtig gefreut hast, arbeiten wir so weiterhin zusammen.
Wer weiß. Vielleicht driften wir von der Affäre jetzt in eine Art Freundschaft.
Sofern das möglich ist.
Mich würde es nicht stören.

Denn auch ich versuche verstärkt, mich wieder auf meinen Herzmenschen zu konzentrieren.
Körperlich fällt mir das noch schwer, zugegeben.
Aber man kann schließlich an allem arbeiten. Auch an sich selbst.
Je weniger Kontakt ich zu dir und mit dir habe, desto leichter fällt mir das mit der Konzentration.
Klingt jetzt fast so, als würde ich dich als Störfaktor bezeichnen.
Keine Sorge, das bist du nicht.
Schließlich liegt es an mir.
Meine Entscheidungen, mein Kopf und meine Wahl.
Zwar sind wir noch mitten im Sommer, aber wer weiß. Vielleicht hält unser Sommergefühl nicht über die Zeit an.

Sicher kann ich mich auch irren, was dein Schweigen, dein Verhalten angeht.
Die Arbeit, die Reiseplanungen, der Stress. All das könnte dafür verantwortlich sein.
Nur geht es mich im Grunde nichts an.
So sehr verknüpft sind unsere Leben nun auch nicht miteinander.
Du wolltest von jeher diesen blumigen Kontakt, nicht ich.
Ich war immer der Typ Mensch, der schön alles von sich wegschiebt und auf Abstand hält.
Und glaub mir, meine Barrikaden sind hoch und standhaft.
Durchbrochen werden sie sehr sehr selten.

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Donnerstag, 22. Juni 2017
4 Wochen
Solange ist es fast her, dass ich die Zeit zum Schreiben fand.
Ebenso lange lag unser letztes Treffen zurück.
Ich meine nicht die, die immer gehen.
Das Kaffee-Trinken, das Spazierengehen oder in der Firma im Flur stehen.
Ein Treffen, bei dem jeder schon weiß, wo es anfangen und enden wird.
Im Bett. Verschwitzt zwischen den Laken.

Vor ein paar Tagen trafen wir uns also wieder, um das geringe Zeitfenster zu nutzen.
Die Tage davor waren eigentlich am schlimmsten.
Viele Sprachnachrichten gingen hin und her.
Solche, die die Filme im Kopf nur noch mehr befeuern.
Ich lächle, wenn ich daran denke, wie sehr man sich alleine mit Worten antreiben kann.

Ist dir eigentlich klar, dass diese Affäre schon fast ein Jahr geht?
Bei unserer letzten Verabschiedung kam mir dieser Gedanke erschreckend heftig in den Sinn.

Dieser eine Gedanke brachte mich dazu, mich vorzutasten. Ich wollte dir sagen, wie zwiegespalten ich bin.
Schon nach den ersten Sätzen habe ich es aufgeben.
Weil ich das Gefühl hatte, dich interessiert es schlichtweg nicht.
„Weiß ich, was mein Herzmensch macht, wenn ich nicht da bin?“, hast du mir entgegengehalten.
„ICH weiß, was meiner macht! Nämlich nicht fremdgehen! Glaubst du wirklich, du könntest mit einer bloßen „Vermutung“ deinerseits dein Verhalten rechtfertigen? Damit suchst du dir doch nur eine feige Entschuldigung“, war meine Antwort.
„Aber mir geht es gut dabei. Mit DIR geht es mir gut.“ Angegrinst hast du mich bei diesem Satz und mir war nach allem, aber nicht nach lächeln.
Weil mir klar wurde, dass du meine Welt nicht siehst. Nicht sehen willst.
Für dich ist das alles in Ordnung. Dein Ego steht über allem.
Für mich hingegen nicht. Moralisch vertretbar ist nichts mehr von mir.
Kein Wort von mir. Keine Handlung.
Nicht nach fast 12 Monaten.
Still werde ich, während du in meinem Türrahmen lehnst. Glücklich strahlst, weil der sexuelle Hunger befriedigt wurde.
Ich unterstelle dir, dass du glaubst mich zu kennen. In dieser Situation weiß ich, wie falsch du damit liegst.
Denn Stille ist immer trügerisch. Und gefährlich.
Ich bin froh, dass du nicht nachfragst, sondern mich zum Abschied küsst.
So heftig, dass unsere Zähne aufeinander schlagen.
Kein metallischer Geschmack im Mund breitet sich aus und auch darüber bin ich froh.

Ich lasse dir den Gedanken. Diese Wunschvorstellung.
Ja, in deiner Welt ist alles gut und schön.
Alles vertretbar. Alles kannst du rechtfertigen.
Dein Herzmensch bemüht sich, geht auf dich zu und macht die Dinge, die du solange kritisiert hast.
Statt das zu honorieren oder darüber nachzudenken, gehst du darüber einfach hinweg.
Mir schreibst du stattdessen: „Hab dich lieb!“ oder wenn es versauter werden soll „Mein Arsch gehört nur dir allein und das weißt du!“

Nur in meiner Welt ist es etwas anders. Die Uhren schlagen dort nicht in deinem Takt.
Schön langsam habe ich auch den Eindruck, dass du das ahnst.
Weil ich keinen Kosenamen erwidere.
Weil ich keine Zuneigungsbekundungen zurückgebe.
Vor allem, weil ich ein Job-Angebot habe, welches unter diese Affäre ein Schlussstrichen ziehen würde.
Es gäbe dann keine Treffen mehr.
Keine gestohlene Zeit.
Würde ich dieses Angebot annehmen, würdest du das schade finden. Mehr hast du nicht dazu gesagt und auch nicht gefragt.
Denn was du nicht weißt ist, dass ich das Angebot annehmen werde, sofern alle Konditionen passen und du wärst der letzte Mensch, mit dem ich das besprechen würde.
Denn absegnen musst du es nicht.
SO mache ich das in meiner Welt nämlich.
Ich treffe Entscheidungen. Trage die Konsequenzen bewusst und nehmen nur Rücksicht auf diejenigen, die in meinem Herzen sind.
Dazu gehörst du nicht. Darfst du nicht gehören.
Schon jetzt weiß ich, wann dir das richtig bewusst werden wird.
Wenn ich für längere Zeit verreisen werde. Ohne Mobiltelefon und somit ohne dich.


Und jetzt?
Jetzt merke ich den Muskelkater, der sich über meine Oberschenkel zieht.
Weil unser Sex lange, heftig und gut war.
Verschwitzt lagen wir übereinander, haben etwas bedauert, dass wir das mitgebrachte Spielzeug nicht testen konnten, weil unsere Gier aufeinander einfach zu groß war.
Immer noch zieht sich Gänsehaut über meinen Körper bei der Erinnerung, in deinem Mund gekommen zu sein.
Zaghaft suche ich meinen Körper nach verräterischen Zeichen ab, die du mir aus Versehen verpasst haben könntest.
Aber ich finde nichts.
Nichts bleibt zurück.
Auch von dir nicht.
Irgendwann.

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